Entkernung

Neubau der Kajüte

Zunächst musste das ganze Innenleben, samt Plicht und Teile des Decks entfernt werden. Hierbei war wichtig, immer alles schön zu fotografieren, damit ich später nachvollziehen konnte, wie das eigentlich konstruiert war. Wichtig war auch darauf zu achten, das die Gesamtstatik nicht ins wanken gerät und sich das Boot verzieht.

Klinkerbeplankung erneuern

Anschließend konnten die auszutauschenden Planken für den Holzeinkauf ermittelt und markiert werden. Insgesamt waren es netto ca. 60 lfm, wobei für die Stöße jeweils 2*100 mm eingeplant werden mussten. Außerdem mussten die gebogenen Planken vor der
Einpassung in einem leichten Winkel geschäftet werden, sodass brutto 90 lfm nicht übertrieben ist.

Klinkerbeplankung aussen erneuern

Nun konnten die Planken und Kupfernieten entsprechend der Markierung mit einer Vibrationssäge ausgeschnitten werden. Wichtig wiederum Seite für Seite und da wiederum auch nur die benachbarten Planken. Das hier war schon grenzwertig!
Da die Planken in allen Ebenen leicht gebogen sind, mussten sie beim Ausbau so gut wie möglich erhalten bleiben und durchnummeriert sein.
Gleiches gilt für die Innenliegenden Spanten. Hier mussten 16 Stück ausgetauscht werden.
Also mit der Vibrationssäge die Nieten rausschneiden, ggfls. temporär verstärken und raus damit.

Bodenwrangen erneuern

Die Bodenwrangen halten Rumpf und Kiel zusammen. Vier von ihnen waren verfault und mussten ausgetauscht werden. Also Schrauben an den Planken lösen und versuchen die komplizierten Teile möglichst komplett als Schablone auszubauen. Die Angst, das die Kielbolzen verrostet sind waren zum Glück unbegründet. Der Plöner hat wohl noch kein Salzwasser gesehen , daher vielleicht auch der Pilz.
Wie man hier, am oberen Bildrand, schön sieht, ist der Bug noch in einem erstaunlich guten Zustand. Lediglich in einer Planke ist eine kleine Faulstelle.

Stringer erneuern

Es ist alles nur verschraubt, selbst die rotten Stringer sind noch im Originalzustand und nur genagelt. Von daher lässt sich alles gut demontieren und teils als Schablone wiederverwenden. Wäre das Deck verklebt gewesen, hätte ich ganz schön dumm aus der Wäsche geschaut, denn alles müsste rausgemessen und neu konstruiert werden. Wobei auch hier mein maßgenauer Originalplan von Vorteil gewesen wäre.

Plicht restaurieren

Wie man sieht sind Spiegel und Heck noch in einem erträglichen Zustand. Allerdings müssen neben 2 Planken, die Zargen der Plicht und der hintere Wranger erneuert werden.
Überhaupt wird das Arbeiten am Deck eine der dankbarsten Arbeiten werden, da man im Gegensatz zum Rümpf überall gut hinkommt.

Mastauflager stabilisieren

Hier sieht man schön die 2 Auflager für den aufgesetzten Mast. Diese sind aus Eiche und halbwegs in Ordnung. Allerdings muss der Lukeneinstieg komplett neu konstruiert werden und die Decksbalken überarbeitet werden.

Maststüzte erneuern

Alle vier Verstärkungen sind morsch und müssen ausgetauscht werden.

Ansicht Bug

Wie auch innen ist der Bug in einem guten Zustand und braucht nur überarbeitet zu werden.

Nachbetrachtung

  • Glück im Unglück!
  • Das Boot war im Originalzustand, also nicht verbaut.
  • Der Pilz im Rumpf war auf gezeigt Bereiche begrenzt und konnte entfernt werden.
  • Das Boot hat sich nicht verzogen.
  • Die Originalteile konnten weitestgehend als Schablone wiederverwendet werden.
  • Der Plan passt zum Boot.

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